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Gelungener Start im Unternehmen


  Paul Broeckx
Human Resources Manager
Nestlé


Jeder Neubeginn ist etwas ganz besonderes, Stellenbesetzung ist ein gewagtes Unterfangen – mit ungewissem Ausgang; es geht darum, sich zu bewähren und zu behaupten.

Seit Jahren bemühen sich die Universitäten, Studenten für eine erfolgreiche Stellensuche vorzubereiten, und man stellt tatsächlich einen erfreulichen Fortschritt fest punkto Qualität der Bewerbungen, aber auch im Bereich des Anstellungsgesprächs.

Verläuft alles nach Wunsch, beginnt das Abenteuer der Berufslaufbahn. An guten Ratschlägen bei der Jobsuche fehlt es kaum. Wie man sich anschliessend im Unternehmen langfristig entwickeln kann und wie überleben, dazu fehlen plötzlich die Tipps.

Tatsächlich vermittelt uns das Studium viel Wissen und wertvolle intellektuelle Aufnahmefähigkeit. Wir glauben, gut gerüstet zu sein für die Praxis. Tatsache ist, wir sind weder auf Zusammenarbeit, noch auf jeweilige menschliche Besonderheiten innerhalb eines mit stil- und kulturbehafteten Unternehmens vorbereitet.

Die Erfahrung lehrt, dass die Kontakte der ersten Wochen und Monate im beruflichen Umfeld oft entscheidend sind für eine erfolgreiche Karriere.

NACHFOLGENDEKLEINE TIPPS KÖNNEN JUNGEN ABSOLVENTEN BEIM EINTRITT INS BERUFSLEBEN NÜTZLICH SEIN :

Natürlich ist man stolz auf seinen, dank grossem Einsatz, errungenen Studienabschluss.
Bravo! Der Triumph darf aber nicht dominieren. In den meisten Unternehmen besass eine Minderheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das Privileg, eine höhere Schule zu besuchen. Es ist folglich nicht angebracht, die akademische Ausbildung stets in den Vordergrund zu rücken. Vermutlich kennen die Arbeitskollegen ihren Bildungsweg sowieso und werden Ihre Bescheidenheit zu schätzen wissen.
Je prestigeträchtiger ein Diplom ist, desto arroganter erweisen sich oft Newcomer im Unternehmen. Diese bedauerliche Strategie wird in einigen Lehrinstituten leider geradezu gefördert.

Triebfeder zum Erfolg.
Beim Antritt einer neuen Stelle ist man im allgemeinen froh, einen Posten gefunden zu haben und man interessiert sich vorerst wenig für die Hierarchie des Unternehmens und die damit verbundenen Vorteile.
Schon nach kurzer Zeit sieht alles anders aus. Bedürfnisse machen sich bemerkbar, plus Neid, oder gar beides. Der Druck nimmt zu mit dem Risiko Sie auf eine Bahn zu bringen, welche Ihnen wohl einen geringen Gewinn einbringt, langfristigen Zielen hingegen abträglich ist.

Es ist angebracht, dem starken Drang nach Bedürfnissen zu widerstehen. Im Allgemeinen sind die am wenigst begabten Personen aber auch Arrivisten dieser Tendenz unterworfen. Verfolgen Sie eine Strategie auf lange Sicht. Konzentrieren Sie sich auf die Belange der Arbeit und deren Zusammenhänge. Priorität soll dabei immer das Sammeln von Erfahrungen haben. Das Übrige kommt dann von selbst. Sobald Sie eine Funktion als Verantwortlicher ausüben, wird das Gehalt entsprechend angepasst.

Courtoisie. Klar besteht der Hang erworbenes Wissen möglichst zu propagieren. Sie möchten Ihre Kompetenz und Ihre Fähigkeiten umsetzen. Dies darf allerdings nicht auf Kosten anderer Mitarbeiter geschehen. Ein kluger Ratschlag : interessieren Sie sich an Ihren Kollegen.

Suchen Sie Kontakt mit den Arbeitern und Angestellten und Sie werden damit viel nützliches über den Betrieb erfahren. Gehör schenken schafft eine willkommene Basis zur Zusammenarbeit. Die Belegschaft wird einen Hochschulabsolventen zu schätzen wissen, welcher sich für ihre Probleme interessiert.

Auf diese Weise kommen Sie leicht zu know-how, welches Ihnen in Ihrer späteren Karriere nützlich sein wird.

Zuvorkommend und nett sein, heisst nicht nachgiebig sein. Die Zeiten des unerbittlichen Managers sind vorbei. Improvisierte und kurzsichtige Erklärungen sind wertlos und gefallen meist nur dem Autor. Man muss überzeugen können und zielbewusst bleiben bis zum Resultat. Führen, helfen, Verantwortungen übernehmen heisst das Motto im leistungsbewussen Unternehmen.

Üben Sie nicht Kritik an Mitarbeitern. In diesem Kapitel wird man an der Universität leider nicht unterrichtet.
Äussert sich ein Universitätsprofessor jemals positiv über einen Kollegen ? Kaum. Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine Eigenheit des intellektuellen Zirkels, der wenig Spielraum für gegenseitiges Ansehen lässt. Ebenso wird die Zusammenarbeit in eher lockerem Masse betrieben. Beim Unternehmen liegen die Dinge anders. Heute mehr denn je ist Zusammenarbeit Voraussetzung zum Erfolg.

Kritik am Mitarbeiter steigert unsere Leistung in keiner Weise und zudem bestimmen nicht wir, mit wem wir zusammenarbeiten. Belasten wir uns und unsere Berufskollegen nicht unnötig mit kritischen Äusserungen. Konstruktive Haltung bringt weit mehr als kritisches Verhalten.

Anderseits ist es wichtig, aufgeschlossen und interessiert beim Lösen von Problemen zu sein. Zögern Sie nicht, ihre eigenen Ideen bei Ihren Mitarbeitern bekannt zu machen. Werden Ihre Ideen nicht gut aufgenommen, werden Sie das schnell erfahren.

Seien Sie geduldig aber nicht zu tolerant. Wenn man sich auf die Arbeit konzentriert und seine Tätigkeit mit Freude ausübt, wird man nie enttäuscht sein. Alles was man mit Freude unternimmt, gelingt in den meisten Fällen.

Sind Sie für eine Arbeit nicht geeignet, wird dieselbe niemandem Befriedigung geben, selbst wenn Ihnen beim Start versichert wurde, es handle sich um einen «Traumjob». Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind nötig, sind aber noch kein Grund, aus Verzweiflung irgend eine Arbeit anzunehmen, bloss um Ka rriere zu machen.

Nehmen Sie sich Zeit zum Überdenken wo sich die attraktivsten Entwicklungsmöglichkeiten bieten und wo Sie sich wohl fühlen.

Sollten sich nicht alle Pläne sofort verwirklichen lassen, besteht kein Grund zur Enttäuschung. Potenzial steckt drin und Projekte brauchen eine gewisse Zeit zur Realisierung.

Anderseits gilt es Entscheide zu treffen, falls man sich im Umfeld des Unterehmens nicht wohl fühlt. Den Entschluss über ihre berufliche Zukunft müssen Sie allein fassen. Nötigenfalls kommt es zur Trennung. Auf keinen Fall dürfen Sie berufliche Entscheide dem Arbeitgeber überlassen, auch wenn es sich um ein erstklassiges Unternehmen handelt. Das letzte Wort haben Sie.

Sie erwarten viel von Ihrem Team?
Unterstützen Sie es!
Dinosaurier und egozentrische Manager sind nicht mehr gefragt. Es gibt nur noch zwei Sorten Leader : Diejenigen, die das Team zum Erfolg anregen und diejenigen, die das Team erdrücken, um persönliche Ziele zu erreichen. Die Letzteren werden schlussendlich immer demaskiert.

Das wertvollste Privileg besteht im Vertrauen, welches uns zur Führung von Mitarbeitern entgegengebracht wird. Enttäuschen Sie ihre Kollegen nie und überlegen Sie sich immer wieder, warum Ihnen diese Aufgabe zufiel. Bedenken Sie, dass Ihre Mitarbeiter vielleicht einen andern Vorgesetzten vorziehen würden, falls sie wählen könnten.

Dieser Gedankengang soll bei Ihnen nicht Zweifel, sondern vielmehr eine betonte Einfachheit hervorrufen und gleichzeitig als Motivation wirken.

 





































































































































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