Keine guten Aussichten für die akademische Karriere in der Schweizer Hochschullandschaft
Das Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin veröffentlichte eine Studie zur «Attraktivität von Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft im internationalen Vergleich» und kam dabei zum Schluss, dass es hierbei für die Schweiz schlecht aussieht. Japan, Nordamerika, Kanada und Skandinavien haben in puncto attraktiv gestalteter Universitätsstrukturen für die Karriere einiges voraus und bieten ihrem akademischen Mitarbeiterkörper «strukturierte Karrierewege» und «planbare Perspektiven».
In der Schweiz herrscht für junge Forscher mit den wenigen und oft befristeten Anstellungen keine attraktive berufsbiografische Planbarkeit. Sie arbeiten lange in einer gewissen Unmündigkeit und einseitigen Abhängigkeit, sind meist schlecht entlöhnt und unausweichlich auf die Habitilation als Qualifikationsstufe angewiesen.
Kein westliches Land rekrutiert in den Universitäten so wenig einheimisches wissenschaftliches Personal aus den eigenen Hörsälen, wie die Schweiz. Die Akademiker treten lieber in die Wirtschaft oder das Schulwesen über.
Reformen – weg von dem Modell der Ordinarienuniversität – sind von den zuständigen Stellen lange versprochen; warten aber aus hochschul- und bildungspolitischen Gründen seit Jahrzehnten auf ihre Umsetzung.
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