Trainee – nicht Praktikant!

 In der Versicherungs- und Bankenbranche ist für Hochschulabsolventen der Berufseinstieg über ein firmeneigenes Trainee-Programm seit längerem bewährte Tradition. Vom ersten Tag an tragen die Teilnehmer Verantwortung für ihre eigenen Projekte und Tätigkeitsbereiche – geniessen gleichzeitig aber ohne Leistungsdruck «von oben» den Status des Lernenden. Sie erhalten, oft auch im Ausland, Einblick in verschiedene Unternehmens-Sektoren, sammeln viel Know-How für ihre spätere Position als Fachspezialist oder Führungsperson und wachsen über die zwölf- bis 24-monatige Laufzeit mit ihrem Unternehmen zusammen. Das Ziel für alle Beteiligten ist der darauf folgende beruflich versierte Übertritt in den Geschäftsalltag des Unternehmens. Hier liegt der Unterschied zu den Praktikums-Odyseen, denen Hochschul-Abgängern sonst oftmals ausgesetzt sind. Und auch das Gehalt verspricht meist mehr: Trainees erhalten ein Bruttojahreseinkommen von rund 80 000 bis 85 000 Franken.

In guten Programmen stehen den Teilnehmern zeitintensiv Mentoren aus dem Unternehmen zur Seite, die ihnen ermöglichen, die fachlichen und persönlichen Arbeitsprozesse zu reflektieren und zu optimieren.

Eine Trainee kostet die Firmen jährlich zwischen 100.000 bis 150.000 Franken. Doch diese Investitionen in eine solide Ausbildung rentieren sich für beide Seiten: Für den Hochschul-Absolventen, dem eine grosse persönliche und berufliche Entwicklung bevor steht und für das Unternehmen, das an wirtschaftlichen sowie personellen Faktoren und an Image auf dem Arbeitgebermarkt gewinnt.

 

Quelle:

NZZ