Die Rolle des starken Frankens auf dem internationalen Arbeitsmarkt
Nicht nur Anleger setzen verstärkt auf den starken Franken. Auf den Dollar umgerechnet erhält zum Beispiel ein US-amerikanischer Arbeitnehmer in der Schweiz derzeit rund 30 Prozent mehr Gehalt als noch vor neun Monaten. Damit lassen sich viele Manager aus der EU und USA von Headhuntern in die Schweiz locken.
Neben der attraktiven Währungssituation locken stärker denn je auch die hohe Lebensqualität, die tiefen Steuern und die Stabilität. Das alles werde in Zeiten von Schuldenkrisen, Rezessionsängsten und hohen Währungsschwankungen noch viel deutlicher geschätzt, so Headhunter Björn Johansson, der seit 30 Jahren im Kadervermittlungsgeschäft tätig ist. «Die Unsicherheit ist gewaltig, weil sie global ist.»
Im Gegenzug lassen sich Schweizer derzeit nur schwer für Jobs im Ausland anwerben. Die oft hohen Lebenshaltungskosten und gleichzeitig tiefen Löhne in den USA und der EU schrecken viele ab. Das betrifft sogar angehende Führungskräfte, für die erste Karriereschritte und internationale Berufserfahrungen im Ausland nach wie vor sehr wichtig sind.
Einen Kompromiss stelle das mittlerweile oft praktizierte Gehalts-Splitting in den Lohnverhandlungen mit dem ausländischen Arbeitgeber dar: Je nach den gesetzlichen Bestimmungen und der Flexibilität des Unternehmens wird dem Arbeitnehmer neben der lokalen Währung zumindest ein Teil des Lohnes in Franken ausgezahlt.
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