Die Entwicklung der Schweizer Erwerbstätigen-Quote trotzt allen Krisen

Trotz verlangsamten Wirtschaftswachstums verbessern sich die Aussichten auf dem Schweizer Arbeitsmarkt weiterhin.

Das Bundesamt für Statistik BfS veröffentlicht alle drei Monate mit dem Wirtschaftsbarometer die Umfragewerte von rund 66.000 Unternehmen in Bezug auf die Anzahl ihrer Beschäftigten, der offenen Stellen und der Beschäftigungsaussichten.

Die Zahl der Vollbeschäftigten stieg im zweiten Quartal diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent. Insgesamt gehen in der Schweiz 2,77 Millionen Menschen einer beruflichen Tätigkeit nach. Dies ist der höchste Wert seit dem Ausbrechen der Finanzkrise im Jahr 2008.

Der Industrie- und der Dienstleistungssektor wuchs um 15.000 Beschäftigte; davon mit 6.000 Stellen die meisten in der Uhrenindustrie und 5.000 im Dienstleistungssektor.

Noch grösser ist allerdings die Anzahl der noch offenen Stellen: Sie stieg um 16 Prozent auf 56'300 zu besetzende Jobs. 33 Prozent der Befragten Unternehmen, und damit 4.4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, gaben Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal an.

Einen massiven Rückgang aufgrund des Euro-Tiefs verzeichnet mit 2,3 Prozent die Hotellerie und das Gastgewerbe.

Trotz der weltweiten Konjunkturunsicherheiten und der Frankenstärke erwartet das BfS einen weiteren Anstieg der Vollerwerbstätigen-Quote um weitere 1,1 Prozent im laufenden Quartal – 2,1 in der Industrie und 0,8 in der Dienstleistung. Allerdings zeigt sich die Krise deutlich darin, dass die Wachstumserwartungen der Unternehmen im ersten Halbjahr diesen Jahres bei 2,2 und damit doppelt so hoch lagen wie derzeit.

 

Quelle: NZZ