Die Unterschiede bei der Verteilung der Ferientage
Die Anzahl der Ferientage, die ein Angestellter in der Schweiz jährlich geniesst, hängen von allerlei Faktoren ab. Gesetzlich vorgeschrieben sind vier Wochen; wieviel es dann defacto werden bestimmen das Alter des Arbeitnehmers, die Region, die Branche, der Berufszweig und dessen Qualifikation, die Wochenarbeitszeit, die Lohnhöhe und die Unternehmensgrösse.
Das Bundesamt für Statistik hat diesbezüglich folgende Zahlen veröffentlicht: Im Alter zwischen 20 und 49 Jahren geniessen die Angestellten in der Schweiz mit 4,8 Wochen die wenigsten Ferientage; mit 50 und 60 Jahren wird ihnen meist bis zu einer Woche extra Urlaub spendiert. Regional unterschieden ergeht es den Zürchern am Besten. 56 Prozent der Angestellten haben fünf bis sechs Wochen Urlaub; nur 34 Prozent vier oder weniger. Im Tessin arbeitet die Hälfte der Arbeitnehmer mit vier Wochen Ferien.
In den Branchen haben die Angestellten bei den Kredit- und Versicherungsunternehmen zu 78 Prozent fünf bis sechs Wochen Urlaub. Bei Verkehr und Lagerei ist der Anteil derer, die sechs Wochen und mehr Ferien geniessen mit 22 Prozent am grössten. Und bei den Angehörigen der Immobilien- und sonstigen Dienstleistungsbranchen ist mit 57 Prozent der Anteil derer mit nur vier Wochen Urlaub am grössten. Führungskräfte und Akademiker haben mehr Urlaub als die übrigen Angestellten. Menschen in der Land- und Forstwirtschaft bekommen zu 69 Prozent nur vier Wochen frei.
Ein kleines Paradoxum tut sich in Bezug auf die Wochenarbeitszeiten auf: Die Angestellten mit den meisten Wochenstunden haben weniger Ferien als die kürzer arbeitenden Arbeitnehmer. Fünf bis sechs Wochen Urlaub haben 57 Prozent der Angestellte mit 41 Wochenarbeitsstunden - jedoch nur gut 40 Prozent der Angestellten mit mehr als 43 Stunden Arbeit pro Woche.
Die Lohnsektoren verzeichnen folgende Unterschiede: Bei einem Bruttoverdienst bis 60.000 CHF jährlich erhalten gut die Hälfte der Arbeitnehmer den kleinsten Feriensatz von vier bis fünf Wochen. Ab ca 110.000 CHF Bruttojahresverdienst geniessen die Angestellten zu 62 Prozent fünf bis sechs Wochen Ferien; und in diesem Sektor liegt auch mit 16 Prozent der größte Anteil derer, denen mehr als sechs Wochen gegönnt werden.
Und weil Selbständige keine gesetzliche Verpflichtung zur Ferienzeit haben, tut sich die Schere deutlich bei der Unternehmensgrösse auf. In Firmen mit bis zu vier Angestellten nehmen sich 57 Prozent nur vier Wochen Urlaub; ab 100 Angestellten haben zu 60 Prozent die meisten fünf bis sechs Urlaubswochen.
Und letztendlich ist die Frage nach der endgültigen Anzahl der Urlaubstage Verhandlungssache im Einstellungsgespräch - und vieldiskutiertes Thema der Abstimmung am 11. März.
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